Trauer

Jeder Mensch muss im Laufe seines Lebens Verluste verkraften: der Verlust der Freunde bei Umzug an einen anderen Ort, der Verlust eines geliebten Tieres, das stirbt, der Verlust eines Erinnerungsstückes, der Verlust eines Partners bei einer Trennung, der Verlust der eigenen Gesundheit oder bestimmter Fähig-/Fertigkeiten oder wohl der bekannteste und für viele schlimmste Verlust – der Tod eines geliebten Menschen.

Obwohl der Tod zum Leben dazu gehört, haben wir in der westlichen Welt kaum noch Bezug zum Tod. Der Historiker Philippe Ariès beschreibt in seiner „Geschichte des Todes“, wie sehr sich die Trauerkultur der westlichen Welt in den letzten 100 Jahren gewandelt hat. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts habe der Tod eines Menschen sich auf die ganze soziale Gruppe ausgewirkt. Die Vorhänge im Zimmer des Sterbenden wurden geschlossen, die Totenglocke läutete, das Haus füllte sich mit Nachbarn, Angehörigen und Freunden, die zum Kondolenzbesuch kamen. Der Tod war auch ein öffentliches Ereignis, das die ganze Gesellschaft bewegte. Heute haben wir den Tod ‚outgesourct’. Von den rund 850 000 Menschen, die jedes Jahr in Deutschland sterben, verscheiden etwa 70 Prozent in Krankenhäusern und Heimen. Nichts zeigt mehr an, dass etwas passiert ist. Der Leichnam wird in der Regel nicht mehr aufgebahrt (wobei sich da in jüngster Zeit viel wandelt), das Waschen des Toten übernehmen die Bestattungsinstitute, die Beerdigung unterbricht nur kurz die üblichen Abläufe. Für die Trauerzeit danach gibt es kaum noch allgemein verbindliche Rituale.

Demzufolge haben wir aber auch verlernt, mit dem Verlust umzugehen, ihn zu verkraften und nach einem Verlust wieder in unser Leben zurück zu finden. Der Psychologe und Traumaforscher George A. Bonanno hat in einer wissenschaftlichen Studie festgestellt, dass ca. 10% der Hinterbliebenen langfristig Schwierigkeiten haben, mit dem Tod eines engen Angehörigen fertig zu werden.

Sie erleben eine sog. „komplizierte Trauer“. Sie quälen sich jahrelang und sehnen sich dauerhaft nach dem Verstorbenen. Weitere 20% leiden ebenfalls stark – mit dem Unterschied, dass sie nach einigen Monaten wieder wie früher wirken. Dass sie irgendwie funktionieren, obwohl sie innerlich immer noch sehr verletzt sind.

Sie alle brauchen Unterstützung, weil sich aus dieser Trauer psychische Erkrankungen entwickeln können: allen voran Depressionen, aber auch Angsterkrankungen und psychosomatische Erkrankungen.

Wenn Sie bereits unter einer psychischen Erkrankung leiden und das Gefühl haben, dass Ihre Beschwerden vielleicht mit einem erlittenen Verlust zusammenhängen, dann bin ich gerne für Sie da, um Sie in dieser schweren Zeit zu begleiten und Sie bei Ihrer Arbeit, den Verlust zu verkraften und wieder gesund zu werden, zu unterstützen.

Machen Sie jetzt den ersten Schritt