Doppelbelastung für Mütter

Jiminy is advising….

Heute: „Die anderen Mütter schaffen das doch auch alles!“

Ich behandle viele Frauen in meiner Praxis. Sie kommen eigentlich wegen irgendeiner psychischen Symptomatik (Depressionen, Ängste, Schlafstörungen, Verspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen, etc.), aber früher oder später geht es bei vielen Frauen um:

die Doppelbelastung als Mutter und Arbeitnehmerin, und die Schuldgefühle, die daraus erwachsen.

Natürlich gibt es auch Frauen, die haben keine Kinder, Frauen, die sind nicht in einem bezahlten Arbeitsverhältnis (sondern z.B. Hausfrau und Mutter), Frauen, die sind Mutter und pflegende Tochter, und so weiter und so weiter…. Es ist nicht notwendig, hier alle verschiedenen Kombinationen aufzulisten, denn es geht mir hier nur um einen gemeinsamen Nenner – die Mehrfachbelastung, die aus den verschiedenen Rollen entsteht, die Frauen übernehmen und die jeweils eigentlich geeignet sind, die Kriterien an einen Vollzeitjob zu erfüllen (sie werden nur längst nicht so gut bezahlt!)

In diesem Artikel betrachte ich die Frauen, die Mütter sind und wieder angefangen haben zu arbeiten. Dabei ist unerheblich, aus welchem Grund sie das getan haben. Einige müssen wieder arbeiten gehen, um Geld zu verdienen, andere wollen wieder arbeiten gehen, weil sie einen Beruf erlernt haben und diesen wieder ausüben wollen.

Und damit sind wir auch schon mittendrin in einem Konflikt zwischen sogenannten ‚Vollzeit-Müttern’, also denen, die den ganzen Tag arbeiten und nicht bezahlt werden, und den sogenannten ‚Teilzeit-Müttern’, die – tja, die auch den ganzen Tag arbeiten und zumindest für den Arbeitsplatz, an dem sie auch arbeiten, bezahlt werden.

Das Schlimme ist nicht nur, dass beide Seiten die jeweils andere Seite abwerten, um das eigene Selbstbild aufzurichten (was nicht geht, da sich ein positives, unabhängiges Selbstbild nicht durch Abwertung anderer aufbauen lässt). Das Schlimme daran ist auch, dass beide Seiten unter dem gleichen und permanenten Druck stehen, im Vergleich zu anderen Müttern nicht zu versagen – denn scheinbar schaffen es alle anderen Mütter spielend, ihren Arbeitsplatz und ihre Aufgaben als Mutter überein zu bringen.

Ich möchte hier mal eines klar stellen: DAS IST BLÖDSINN! Es gibt keine Mutter, die problemlos Job und Kinder unter einen Hut bekommt!

Und das ist auch ganz logisch: Es gibt pro Tag nur 24 Stunden. Das sind 100% Zeit. Jeden Tag gleich. Und diese Zeit wird jeden Tag von jedem Menschen irgendwie verteilt.

Lassen wir mal der Einfachheit halber die Rechnerei mit Schlafen, Essen und Darm-/ Blasenentleerung weg, und setzen die 100% ein als Zeit von morgens um 6.00 Uhr bis abends um 18.00 Uhr .

Ich bin keine perfekte Mama.

Aber ich bin eine Frau, die versucht, für ihr Kind alles so perfekt wie möglich zu machen.

Ich bin vielleicht nicht perfekt,

aber wenn ich mir mein Kind anschaue,

dann weiß ich,

dass ich etwas in meinem Leben richtig gemacht habe.

Ja, ich mache Fehler!

Das Leben kam leider ohne Bedienungsanleitung.

Machen Sie jetzt den ersten Schritt