Depressionen
„Ich komme morgens überhaupt nicht mehr aus dem Bett, könnte den ganzen Tag nur schlafen.“
„Ich habe an allem, was mir früher Spaß gemacht hat, das Interesse verloren.“
„Irgendwie liegt über allem ein schwarzer Schleier.“
„Ich kann mich zu nichts mehr aufraffen, alles ist unendlich anstrengend.“
„Ich kann nicht mehr einschlafen, jeden Abend liege ich da und grüble – stundenlang.“
„Ich bin dauernd traurig und niedergeschlagen.“
„Ich habe überhaupt kein Selbstvertrauen (mehr), denke ständig, ich bin nichts wert und/oder nutzlos.“
Wem solche Sätze sehr bekannt vorkommen, der könnte unter einer Depression leiden.
Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Energielosigkeit, Antriebsprobleme, Selbstzweifel, Wertlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit, Ängstlichkeit und innere Unruhe, Appetitstörungen, Gewichtsverlust, Libidoverlust, Schlafstörungen, Schmerzen, Konzentrationsprobleme und sogar Suizidideen sind typische Beschwerden und Auffälligkeiten einer Depression.
Natürlich hat auch jeder gesunde Mensch schon mal eine oder auch mehrere dieser Beschwerden bei sich erlebt und darunter gelitten. So kennen z.B. sehr viele Menschen die Beeinträchtigung durch die sog. ‚Winter-Depression’ und vielen Müttern ist nach der Geburt die postnatale Depression ein (leidvoller) Begriff.
Wenn die Beschwerden eine bestimmte Dauer und/oder eine bestimmte Intensität nicht überschreiten, sind diese Beschwerden und Gefühlszustände normale Reaktionen auf Lebenserfahrungen: so z.B. Erfahrungen von Verlusten, Misserfolgen, Enttäuschungen, Belastungen, Zeiten der Einsamkeit oder der Erschöpfung. Oder die Beschwerden sind endogen (innen im Körper entstehend) verursacht, wenn wir z.B. unter der winterlichen Dunkelheit leiden oder Mütter durch extreme hormonelle Schwankungen nach einer Geburt beeinträchtigt sind.
Depressionen sind häufige psychische Störungen, die zudem in den letzten Jahrzehnten häufiger werden und immer jüngere Altersgruppen erfassen. Es liegen heute eine ganze Reihe repräsentative epidemiologischer Studien vor, die recht übereinstimmende Schätzungen der Häufigkeit und der Risikofaktoren erlauben. Demnach sind Frauen in nahezu allen Quer- und Längsschnittstudien doppelt so gefährdet wie Männer, weitere Risikofaktoren sind vor allem sozio-ökonomische Faktoren (z.B. getrennte Menschen oder Menschen ohne ausreichende soziale Kontakte erkranken häufiger), stressreiche Belastungen sowie familiäre Belastungen.
Zu den Ursachen, die in eine depressive Erkrankung führen können, gibt es so viele Erklärungsmodelle, dass es hier den Raum sprengen würde. In einer Psychotherapie kann ich Sie bei Ihrer Suche nach einer Erklärung für das Entstehen Ihrer Depression unterstützen und begleiten.
Wichtig ist zu wissen, dass Sie nichts ‚falsch’ gemacht haben und somit selbst schuld wären!
Wichtiger noch als die Suche nach der Ursache der Depression ist aber das Verständnis für die Krankheit und das Erlernen von Veränderungen im Denken, Fühlen und Handeln, um eine Depression erfolgreich zu bewältigen.
Des Weiteren ist es für viele Menschen zunächst einmal entscheidend, wieder schlafen zu können und/oder am Tag wieder aktiver zu sein. Entsprechend richtet sich der Ansatz meiner Therapie zunächst auf diese, symptomatische, Seite: So geht es z.B. um den Aufbau oder die Wiederaufnahme von Aktivitäten im Alltag oder die Verbesserung der Schlafqualität und ggfs. des Schlafrhythmus’.
Weiterer Behandlungsschwerpunkt einer Verhaltenstherapie ist die Veränderung von dysfunktionalen Gedanken und Einstellung wie z.B. „Ich schaffe das alles nicht“ oder „Ich bin ein totaler Loser“. Diese Kognitionen (Gedanken) und die dazu gehörigen Gefühle und körperlichen Reaktionen werden in der Therapie gemeinsam aufgespürt, als dysfunktional ‚entlarvt’ und dann werden alternative Kognitions- und Einstellungsmuster entwickelt, die funktionaler sind. Allerdings dauert dieser Prozess manchmal sehr lang, zumal die neuen Gedanken auch noch in Verhalten übersetzt werden müssen, was noch einmal Zeit dauert und sehr, sehr anstrengend sein kann.
Das ist der Grund, warum eine Verhaltenstherapie manchmal über Monate oder noch viel länger dauern kann, und in der ganzen Zeit sollen Sie ja weiter machen in Ihrem Leben, haben weiter einen Arbeitsplatz zu erfüllen, eine Partnerschaft zu führen, eine Familie zu versorgen, usw.
All dies ist nicht leicht. Aber Sie haben mithilfe einer Verhaltenstherapie eine sehr gute Möglichkeit, Ihre körperlichen und seelischen Beschwerden zu mindern oder sogar zu beheben und Ihre dahinter liegenden Probleme zu lösen. Und das ist doch ein guter Ansatz, oder?