Burnout

Eine einheitliche Definition von Burnout gibt es bis heute nicht. Allgemein kann man sagen, dass Burnout bei Menschen auftreten kann, die sich intensiv für andere Menschen einsetzen, und in Folge dieser ständigen emotionalen und zwischenmenschlichen Belastungen in einen Prozess extremer emotionaler und physischer Erschöpfung geraten können. Dieser Prozess geht mit einer zynischen, distanzierenden Einstellung und verminderter Leistungsfähigkeit einher.

Burnout entsteht vor allem in Berufen, in denen man häufig emotionalen Umgang mit Personen hat, die von einem abhängig sind. Diese Form des Umgangs und die daraus resultierende hohe emotionale Belastung sind charakteristisch für alle pflegenden Berufe sowie auch insbesondere für den Lehrerberuf, daher sind diese Berufsgruppen besonders gefährdet, ein Burnout zu entwickeln.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bei 86% der Lehrkräfte, die krankheitsbedingt aus dem Beruf ausscheiden, ein Burnout-Syndrom festzustellen ist. Hinzu kommt, dass die psychischen Belastungen von Lehrern weiter stetig wachsen – ständige Neuerungen im Arbeitsfeld wie der Wechsel zu G8 und ggfs. aktuell wieder zurück zu G9, Pisa-, Lehrstands- und Sprachstandserhebungen, und nicht zuletzt die Schulschließungen und der Wechsel in das Homeschooling infolge der Corona-Pandemie. All das bei gleichbleibender Bezahlung und häufig schlechtem sozialen Ansehen des Berufsbildes. Viele Lehrer fühlen sich zudem durch unmotivierte und undisziplinierte Schüler sowie Auseinandersetzungen mit Eltern belastet. Schüler respektieren nicht mehr „wie früher“ die Lehrerrolle. Konzentration und Motivation der Schüler werden als eher gering erlebt, Verhaltensauffälligkeiten sind häufig.

Es gilt mittlerweile als wissenschaftlich erwiesen, dass ein Burnout nicht plötzlich, quasi über Nacht, auftritt. Es ist ein schleichend einsetzender und langwieriger Prozess. Gerade das macht ein Burnout so tückisch, denn die langsam immer stärker werdenden Symptome können zunächst noch gut ignoriert werden – auch, weil man sie anfangs noch keiner klaren Ursache zuordnen kann.

Umso wichtiger ist es aber, möglichst rasch auf die Diagnose zu reagieren und sich psychotherapeutisch behandeln zu lassen.

Machen Sie jetzt den ersten Schritt